Heute vor 150 Jahren wurde das Deutsche Reich gegründet. Der 18. Januar 1871 markiert den vorläufigen Endpunkt einer Entwicklung, die die Deutschen nicht erst seit der Aufklärung, nicht erst seit der Reformation in ihrer großen Mehrheit herbeigesehnt haben, die Vereinigung der Nation in einem Staat. Damit erfüllte sich der langersehnte Traum vieler Menschen, allen voran der jungen Studenten in den Burschenschaften.
 
Erst mit der Vereinigung, mit der Etablierung des Nationalstaats war der Weg geebnet für Freiheit, für Gleichheit, für Demokratie, für gleichwertige Lebensverhältnisse in Deutschland. Bismarcks Sozialreformen, seine Bündnispolitik waren getragen von einer Vision eines selbstbewussten, souveränen und in Frieden und Freundschaft mit seinen Nachbarn lebenden Deutschlands. Schnell stellten sich Erfolge in Wissenschaft, Bildung und Forschung ein. Am Beginn des 20. Jahrhunderts war Deutschland in vielen Bereichen Weltspitze, bevor die Großmannssucht der europäischen Herrscher in die Katastrophe des ersten Weltkriegs führte. Die maßvolle Politik Bismarcks war da schon lange nicht mehr gefragt.
 
Nach einem Jahrhundert, das von zwei schrecklichen Diktaturen geprägt war, ringen wir heute darum, die Visionen Bismarcks wahr werden zu lassen, ein souveränes Deutschland in Frieden und Freundschaft mit den anderen Völkern. Wir sollten es jedenfalls tun. Dazu mahnt uns der 18. Januar.
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